Die Thermographie stellt in Kombination mit anderen Messverfahren ein Beitrag zuverlässiges Diagnoseverfahren zur Dokumentation und Klassifizierung vorliegender Wärmebrücken und Luftundichtigkeiten an Gebäuden dar. Auf der Grundlage dieser Messungen können anschließend gezielte Sanierungsmaßnahmen eingeleitet werden. Bei älteren Gebäuden können nachträgliche Veränderungen der Bausubstanz, wie z. B verborgendes Fachwerk, zerstörungsfrei nachgewiesen werden.
Entscheidend für eine fundierte Beurteilung des thermischen Zustands der umfassenden Gebäudehülle eines Gebäudes ist, diese nicht nur von außen, sondern auch von innen zu untersuchen. Viele Fehlstellen in der Wärmedämmung und der luftdichten Ebene können oft nur von innen zuverlässig erkannt werden. Begleitend können z. B. das Blower-Door-Verfahren, die Feuchtemessung oder in Spezialfällen die Lock-In-Thermographie zum Einsatz kommen.
Gemäß Din 13187 muss der Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außentemperatur mindestens 10 K betragen. Dies bedeutet, dass thermographische Messungen bei einer mittleren Innentemperatur von 20°C bereits ab einer Außenlufttemperatur von 10°C möglich sind. Die Praxis zeigt aber, dass die Außentemperatur für aussagekräftige Messungen nicht über 5°C liegen sollte. Idealerweise wird der thermographische Gebäudecheck bei Temperaturen um 0°C durchgeführt.